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Abweichend von den bisherigen Gepflogenheiten folgt nun nicht die gesamte Erweiterung, sondern nur ein Kapitel:
2. Der Sinn des Lebens
Eine dieser Fragen nach „Allem“ und, zwar die bei weitem populärste, ist die Frage „Warum lebe ich ?“. „Was für einen Sinn hat es, dass ich lebe ?“
Es ist eine durch und durch sinnlose Frage.
Das Leben braucht keinen Grund. Es ist sich Grund genug.
Das Leben braucht auch keine Rechtfertigung. Es ist dadurch gerechtfertigt, dass es ist.
Das Leben braucht keinen Sinn. Es trägt seinen Sinn in sich selber.
Schon das Leben einer Amöbe ist ein außerordentliches Wunder in der Kälte des Weltalls. Dass es Leben gibt, ist dieses Wunder. Es ist einer Natur abgetrotzt, die diesem Leben oft nicht freundlich gesonnen ist. Und es ist ein Prozess, der sich selbst stützt und verstärkt.
Jedes Menschenleben ist ein Teil dieses Lebensprozesses. Und jedes dieser Leben ist ein Wunder für und an sich.
Deswegen besteht der Sinn des Lebens darin dass wir leben.
Wenn trotzdem viele Menschen sich die „Sinnfrage“ stellen, dann liegt das
daran, dass wir sehr oft gelebt werden, statt zu leben.
Die unselige Tradition Menschen zu „stimmbegabten Werkzeugen“ zu degradieren ist zwar geschwächt, aber noch lange nicht endgültig gebrochen. Und solange das so ist, gibt es das „falsche Leben“.
Und indem wir gelebt werden, statt zu leben, stellt sich uns die Sinnfrage.
Dabei lenkt der Blick auf den Himmel nur von der hier auf Erden zu lösenden Aufgabe ab: Nämlich endlich frei zu sein.
Frei nicht von Bindungen oder Verpflichtungen, wenn wir für andere da sein wollen, aber frei davon, für andere da sein zu müssen.
Dass unser Leben seinen Sinn in sich selber und im Mitleben mit allem Leben um uns herum findet, ist deswegen ein Akt der Befreiung, der noch gelingen muss.